Felix Magath, der neue „Big Boss“ beim FC Schalke 04, sieht sich eventuell dem nächsten nicht-sportlichen Problem gegenüber. Denn der finanziell angeschlagene Fußball-Bundesligist muss sich laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung neben rund 20 weiteren Vereinen aus der 1. und 2. Bundesliga einem Nachlizenzierungsverfahren unterziehen.
Dass die Königsblauen einen Schuldenberg von derzeit rund 136 bis 140 Millionen Euro haben, ist schon seit längerem bekannt. Bis Ende des Monats muss Schalke jedoch weitere Unterlagen einreichen, da die DFL, die für das Lizenzierungsverfahren der 36 Profivereinen verantwortlich ist, will sich bei allen betroffenen Vereinen einen besseren und detaillierteren Einblick in die Sachlage verschaffen. Theoretisch könnte den Vereinen (und damit auch Schalke) Geldstrafen oder sogar Punktabzüge drohen, im schlimmsten Fall sogar ein Lizenzentzug. Doch auf letzteres würde ich nicht wetten, da Schalke ein sehr wertvoller Verein ist und „lediglich“ etwas klamm zu sein scheint. Umsatz und Gewinn waren immer da.
Bei Schalke soll es laut dem Bericht um die Kündigung von Andreas Müller, dem ehemaligen Manager, sowie den ehemaligen Trainern Mirko Slomka und Fred Rutten gehen. Auch die Zahlungen an Felix Magath und dessen Trainerstab seine Gegenstand der Nachuntersuchungen. Magath brachte seinen langjährigen Kompagnon „Seppo“ Eichkorn sowie auch Bernd Hollerbach mit nach Schalke, mit Eichkorn arbeitete er bereits bei den Bayern zusammen, Hollerbach stieß in Wolfsburg zu Magaths Trainerstab hinzu. Angeblich ist allein Magaths Gehalt vier Millionen, mit Prämien und Marketingrechten kommen geschätzte zwei Millionen dazu – pro Jahr, versteht sich. Die Kosten für den vierköpfigen Trainerstab sowie den neuen stellvertretenden Sportdirektor und neuen Pressesprecher sollen weitere vier Millionen Euro betragen. Zu diesen Zahlen wollte Schalke „keine Stellung beziehen”. Auch die DFL äußerte sich dazu nicht.
Dem FC Schalke 04 droht wegen der finanziellen Probleme also zusätzlicher Ärger. Dabei war der Saisonstart so vielversprechend, auch die lang erhoffte Versöhnung mit den Fans der im wahrsten Sinne des Wortes „Knappen“ erfolgte überraschend schnell. Felix Magath betont immer wieder, dass er wusste, auf was er sich bei Schalke einlässt und dass ihm die finanzielle Situation klar war – doch mit jeder schlechten Nachricht klafft dies natürlich weiter auseinander.