Trainer wechsle dich: Zum zweiten Mal in dieser Saison hat der VfB seinen Trainer gewechselt. Bruno Labbadia übernimmt den Tabellenvorletzten nach der 1:2-Niederlage bei Hannover 96 von Jens Keller und hat heute in der Europa League gegen Odense seine Generalprobe.
Gerade einmal 59 Tage durfte Jens Keller sein Glück beim derzeit Tabellenvorletzten versuchen. Am 13. Oktober war er als Nachfolger von Christian Gross vom Assistenz- zum Cheftrainer befördert worden. Zunächst war es unter Keller auch wieder bergauf gegangen. In den ersten vier Spielen holte die Mannschaft sieben Punkte und erreichte vorzeitig den Einzug ins Achtelfinale der Europa League. Doch nach zuletzt fünf Bundesliga-Partien ohne Sieg steht der VfB auf einem Abstiegsplatz und Keller musste seine Koffer packen. Bruno Labbadia, der am Sonntag als Nachfolger vorgestellt wurde, soll fortan für den Klassenerhalt kämpfen.
Der 44-Jährige war im April vom Hamburger SV entlassen worden und seitdem ohne Verein gewesen. In seinen ersten vier Arbeitstagen als Trainer absolvierte er bereits intensive Trainingseinheiten mit den Spielern und legte dabei das Hauptaugenmerk darauf, diese als Mannschaft näher zusammenzubringen. Sportdirektor Fredi Bobic ist zufrieden mit dem neuen Coach und spürt seit dem Wechsel „viel Leidenschaft und Feuer“ in der Mannschaft. Seine Premiere feiert der neue Chefcoach beim letzten internationalen Auftritt der Stuttgarter vor der Winterpause, der Europa League-Partie am Donnerstag gegen Odense BK. Sportlich ist die Begegnung vollkommen unbedeutend, da der VfB sich bereits vorzeitig für die K.o.-Runde qualifiziert hat. Entscheidender werden die letzten Spiele des Jahres in der Bundesliga und im DFB-Pokal, wo der VfB jeweils auf den FC Bayern trifft.
Der neue Trainer will die internationale Partie allerdings nicht als überflüssig abtun. „Ich sehe das nicht als Belastung und auch nicht als unnötigen Test. Für mich ist jedes Spiel immer etwas Besonderes.“ Insbesondere als Vorbereitung auf die beiden bevorstehenden Begegnungen mit den Bayern habe das Spiel durchaus einen hohen Stellenwert. „Wir nehmen das Spiel sehr ernst“, versicherte er.
Der erhoffte Sieg gegen die Dänen soll neben einem guten Einstand für ihn selbst als Trainer in erster Linie den Spielern das nötige Selbstvertrauen für den harten Abstiegskampf geben. Als Vorletzter in der Liga müssen die Schwaben im letzten Spiel der Hinrunde am Samstag unbedingt noch Punkte sammeln, um den Abstieg in die Zweitklassigkeit zu verhindern. Die Europa League-Begegnung soll daher als Probe für den Ernstfall betrachtet werden. „Wir werden die Partie so angehen, als ob es noch um die Qualifikation zur nächsten Runde geht, auch wenn wir schon weiter sind. Wir wollen uns Selbstvertrauen holen.“