Verletzungspech bei Bayer: Kießling fällt aus

Bei Bayer Leverkusen scheint es derzeit nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Nach Stefan Kießlings Syndesmoseriss am linken Unterschenkel muss Trainer Jupp Heynckes nun auf seinen gesamten ersten Sturm verzichten. Die Verletzung wurde bei dem 26-Jährigen nach einem rüden Foul von Nürnberg-Kapitän Andreas Wolf im Bundesligaspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag diagnostiziert. Üblich ist bei einer derartigen Verletzung eine Pause von sieben bis acht Wochen. Die Hinrunde ist für ihn damit gelaufen. Und natürlich auch die EM-Qualifikationsspiele gegen die Türkei (8. Oktober) und Kasachstan (12. Oktober).

Der sechsmalige Nationalspieler erlitt die gleiche Verletzung, die auch schon Nationalmannschaftskollege Michael Ballack die Teilnahme an der WM in Südafrika gekostet hatte, und erlitt so auch einen schweren Rückschlag im Hinblick auf seine Ambitionen in der Nationalelf. Zuletzt hatte er bei Bundestrainer Joachim Löw ohnehin einen schweren Stand. Er gehörte zwar zum Aufgebot für die WM, kam in Südafrika aber nur zu Kurzeinsätzen.

«Das ist ein schwerer Schlag für uns, aber natürlich auch für Stefan selbst», sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler. Und Trainer Heynckes gehen langsam die Spieler aus. Renato Augusto (Patellasehne), Gonzalo Castro (Oberschenkel) und Ballack (Riss im Schienbeinkopf) fallen aus, und auch Kießlings Stürmerkollege Helmes zog sich in der Partie am Sonntag eine Verletzung am Oberschenkel zu, kann aber unter Umständen im morgigen Spiel gegen Eintracht Frankfurt schon wieder spielen. Ansonsten kämen noch der Schweizer Eren Derdiyok und der dänische Youngster Nicolai Jörgensen für den Angriff in Betracht.

„Das Verletzungspech trifft uns bereits in der Frühphase der Saison sehr hart. Es ist nicht so einfach, im vorderen Bereich die Spieler zu ersetzen, aber irgendwie werden wir das schon hinkriegen”, sagte Leverkusens Trainer Jupp Heynckes. Auch Sportchef und einstiger Bundestrainer Rudi Völler gibt sich kämpferisch. „Wir jammern jetzt nicht. Das darf keine Ausrede sein. Trotz der Probleme müssen wir jetzt gegen Frankfurt einen Sieg landen.“ Denn jetzt geht es für die Leverkusener erst richtig los. Am Mittwoch gegen Frankfurt, am Samstag in Stuttgart, die Europa League-Begegnung mit Titelverteidiger Atlético Madrid, anschließend zu Hause gegen Bremen. Es kommen harte Zeiten auf Bayer zu.