Zweite Halbzeit gegen Bosnien-Herzegowina dokumentiert WM-Reife

Mit einem 3:1 gegen Bosnien-Herzegowina ist die deutsche Nationalmannschaft bestens gerüstet für die kommende Weltmeisterschaft in Südafrika. Vor allem die zweite Hälfte zeigte eine starke deutsche Mannschaft, die mit solch einer Leistung ganz weit bei der Weltmeisterschaft kommen könnte. Nachfolgend der Spielbericht der Freundschaftspartie Deutschland gegen Bosnien-Herzegowina.

In der 9. Minute setzte Lukas Podolski mit einem Latten-Treffer das erste deutsche Zeichen. Schon davor waren vor allem die Mannen aus Bosnien-Herzegowina durch Konter gefährlich vor Manuel Neuers Tor aufgetaucht. Der Beginn der deutschen Mannschaft war geprägt von vielen Unsicherheiten, das deutsche Team fand einfach nicht zu seinem Spiel und das nutze Bosnien-Herzegowina mit ihren starken Stürmern dann auch schon in der 15. Minute eiskalt aus. Ausgerechnet der neue deutsche Kapitän Philipp Lahm schoss beim Versuch zu Klären Edin Dzeko so unglücklich an, dass von der Brust Dzekos der Ball den Weg ins Tor fand. Die neue Nummer 1 Manuel Neuer sah bei diesem Treffer gar nicht gut aus. Weil er zu weit vor dem Tor stand, konnte er nicht mehr das Tor verhindern. Es ist aber schwer, ihm die Schuld an den Treffer zu geben, da er nicht mit unglücklichen Abwehrversuch von Lahm rechnen konnte.

In der 22. Minute zeigte mal wieder Mesut Özil, dass er gerade einfach nicht der Torknipser ist, den man erwarten dürfte. Allein vor dem Torwart machte er aus seiner ersten huntdertprotzentigen Chance das denkbar schlechteste. Und auch Khedira nur zwei Minuten später machte es nicht besser und verpasste das Tor um einige Zentimeter, trotz einer sehr guten Chance. Dennoch lag zumindestens jetzt der Ausgleich in der Luft, auch wenn man nun schon wieder die mangelnde Torchancen-Verwertung kritisieren könnte.

Bis zur 40. Minute hatte die deutsche Mannschaft keine wirkliche Großchance mehr. Dann drehte sie noch einmal kurz auf und hatte innerhalb zwei Minuten zwei gute Chancen. Einmal durch Schweinsteiger durch einen Fernschuss und dann noch einmal durch Khedira, der aber wieder nicht das Tor aus einer aussichtsreichen Position traf. Dennoch konnten sie in der ersten Hälfte kein Tor mehr erzielen. Am Ende eine kämpferische aber nicht wirklich überzeugende Leistung in der ersten Halbzeit.

In der zweiten Halbzeit kam Müller für Trochowski und Cacau für Klose, der mit lediglich acht Ballkontakten in der gesamten ersten Hälfte mehr als nur blass blieb. Und die beiden neuen Spieler setzten tatsächlich gleich von Beginn an neue Impulse. So traf nur fünf Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit der neue Kapitän Philipp Lahm zum sehenswerten 1:1 Ausgleich. Nur kurz darauf hatte die deutsche Mannschaft wieder eine Riesenchance, aber Ösil blieb sein Tor leider mal wieder verwehrt. Er scheiterte allein vor dem Torwart an der Latte. Schade, aber Deutschland machte nun merklich Druck und bestimmte klar das Spiel. In der 54. Minute blieb dann Cacau ein klarer Elfmeter verwehrt, der darüber alles andere als erfreut war. Bosnien-Herzegowina hatte schon Glück, dass es zu diesem Zeitpunkt noch ein Remis gab. Nach der glücklichen 1:0 Führung hätten sie sich nicht beschweren dürfen, wenn es inzwischen 1:2 oder 1:3 gestanden hätte.

In der 72. Minute gab es dann einen Strafstoß. Diesmal fiel Marco Marin und der Schiedsrichter entschied diesmal richtig. Bastian Schweinsteiger nahm sich den Ball schoss und Tor!? Nein, kein Tor. Der Ball war noch nicht freigegeben. Aber auch im zweiten Anlauf hatte Schweinsteiger keine Probleme und schoss Deutschland verdient mit 2:1 in Führung.

Die 76. Minute brachte dann den zweiten Elfmeter. Müller fiel, ein Strafstoß stand außer Frage. Und auch diesen Elfmeter verwandelte Bastian Schweinsteiger ganz sicher. So langsam passte auch das Ergebnis zum deutschen Powerplay der zweiten Halbzeit.

Auch die 82. Minute hätte einen Elfmeter geben müssen, der Schiedsrichter verwehrte diesmal aber Marin den völlig unstrittigen Strafstoß. Als Marin dann auch noch vor den Augen des italienischen Schiedsrichters Rizzoli geohrfeigt wurde, hätte es die rote Karte gegen den Spieler aus Bosnien-Herzegowina geben müssen. Es gab die gelbe Karte. Eine nicht nachvollziehbare Entscheidung des Schiedsrichters, der alles klar gesehen hatte. Nicht nur mit dieser Entscheidung dokumentierte der Schiedsrichter, dass er die schlechteste Leistung aller Akteure auf dem Platz für sich in diesem Spiel verbuchte.

Die zweite Halbzeit machte schon Lust auf mehr. Mit solch einer überzeugenden Leistung muss sich die deutsche Mannschaft wahrlich nicht verstecken!