Wenn es um die Berichterstattung rund um Fußballthemen geht, dann ist Meinung oft Trumpf. Warum? Weil beinahe alle wichtigen Tageszeitungen und Internetportale mit demselben Informationsangebot aufwarten. Nicht so Blogs – vor allem nicht jene, wo es um Fußball-Meinung geht und viele interessante Perspektiven aufgegriffen werden. Hier eine Auswahl unserer Top 3.
Mit seiner Seite fútbol50.de hat bwin.party eine Sammlung der 50 besten Fußballblogs erstellt und zeigt damit: Im deutschsprachigen Raum gibt es viele hochqualitative Blogs, die mit ihren Posts interessante und ungewöhnliche Fußballthemen aufgreifen und daraus spannende Geschichten machen. Was Sportler und Funktionäre den Medienvertretern bei Pressekonferenzen erzählen, lässt sich nämlich sowieso überall nachlesen – da punkten folgende Blogs mit Kommentaren und qualifizierter Meinung:
- trainer-baade.de
Frank Baade ist ein Urgestein der deutschen Fußball-Blogger-Szene. Seit 2005 schreibt er als Trainer Baade und hat seitdem eine breite Anhänger- und Leserschaft um sich geschart. Kein Wunder, denn mit seinen Artikeln schafft er auf sehr authentische und sympathische Weise, die Faszination des Fußballs greifbar zu machen. Seine Meinung tut er zu vielem kund: zu Spielen, Historischem und Absurdem. Seine Texte sind nie langweilig, immer mit einem besonderen Charme oder eben Nicht-Charme ausgestattet. Und es gibt sie auch in Buchform. Mit seinem Programm „Drama-Queens in kurzen Hosen“ ist er durch Deutschland und die Schweiz getourt und vom Magazin für Fußballkultur „11Freunde“ wurde der Blog 2011 als das beste Fanmedium ausgezeichnet. Nebenbei betreibt Baade auch eine Fußballliga, die ohne Schiedsrichter auskommt – kein Witz.
Am Königsblog geht es in erster Linie um Themen und Geschichten rund um den ehemaligen Skandalclub FC Schalke. Dass es da noch immer mehr als genug Diskussionsstoff und viele unterschiedliche Meinungen gibt, ist klar. Dem wird am Königsblog, neben der Bewertung der spielerischen Qualitäten der Profimannschaft, Raum gegeben. Im Mittelpunkt stehen Spielberichte, langfristige Entwicklungen des Teams und breite Zusammenfassungen bzw. Bilanzen, wie etwa eine 10-Jahres-Bilanz der Bundesliga ab 2004/05. Diskutiert wird aber auch über Themenbereiche abseits des Spielfelds sowie die Arbeit mit dem Jugendkader. Originell ist zudem der dreisprachige Schalke-Newsticker, der englische, deutsche und niederländische Artikel verlinkt und bereitstellt. Außerdem mit eingebunden sind Tweets, die den Verein und die Mannschaft betreffen und das Blog so näher mit seinen Fans verbindet.
Ein kurioser Name für ein Fußballblog? Nur für jene, welche die Herleitung desselben nicht kennen. Eine Furche ist so etwas wie ein dreieckiger Einschnitt in eine Oberfläche. In den frühen Stadien des Fußballs und anderen Ballsportarten, etwa dem Rugby, sind alle Spieler dem Ball nachgelaufen. Das heißt: Dort, wo der Ball war, waren auch sämtliche Spieler. Später hat man sich dann erstmals mit Formationen – unter anderem eben auch mit der 2:3:5-Formation – auseinandergesetzt. Diese spezielle Aufstellung gleicht, von oben betrachtet, einem Dreieck, was die Namensgebung des Blogs erklärt. Ebenso spannend wie der Begriff sind auch die Geschichten der „Schottischen Furche“. Im Fokus steht die kritische Auseinandersetzung mit dem Sport und dem ganzen Drumherum. Dem Herausgeber liegt obendrein eine stärkere Demokratisierung des Fußballs am Herzen. Immer wieder amüsant sind vor allem Posts, die Medienberichte zerpflücken, bloßstellen und kritisch hinterfragen. Aber nicht nur textlich ist der Blog wirklich gut, in der Rubrik „Hoppics“ werden außerdem viele Fotos von Auswärts- und Heimspielen veröffentlicht.