Die schlechten Nachrichten häufen sich für Nationaltrainer Joachim Löw. Zuerst wurde am Sonntag bekannt, dass der Hamburger Defensivmann Marcel Janssen aufgrund einer Viruserkrankung nicht an den EM-Qualifikationsspielen teilnehmen kann. Am Montag folgte dann die Absage vom Dortmunder Kevin Großkreutz für das Treffen der Nationalmannschaft in Berlin wegen eines grippalen Infekts. Ob der Flügelstürmer noch nachreist ist noch offen. Und jetzt muss Löw auch noch auf WM-Star Bastian Schweinsteiger verzichten.
Der 26-Jährige war während des Spiels gegen Dortmund am Sonntag umgeknickt, klagte danach über starke Beschwerden im rechten Fuß und ließ sich am Montagmorgen bei Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt untersuchen. Eine Kernspintomographie deckte einen Kapselbandanriss im rechten Fußwurzelgelenk auf. Damit fällt auch Spielmacher Schweinsteiger für die EM-Qualifikationsspiele am Freitag in Berlin gegen die Türkei und am kommenden Dienstag in Kasachstan aus. Nach DFB-Angaben wird der Trainerstab dennoch auf eine Nachnominierung verzichten. Mögliche Kandidaten für einen Ersatz des Mittelfeldstrategen sind Heiko Westermann vom Hamburger SV, FC Bayern-Kollege Toni Kroos oder Christian Träsch vom VfB Stuttgart.
Am Dienstag kommt die deutsche Nationalmannschaft in Berlin zur Vorbereitung für die EM-Qualifikation zusammen. Vorher hat die Mannschaft allerdings noch einen erfreulichen Termin bei Bundespräsident Christian Wulff. Der wird den deutschen WM-Teilnehmern im Berliner Schloss Bellevue den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreichen, der die Verdienste des Teams und seines Trainers bei der WM in Südafrika würdigt.
Löw zeigte sich trotz der Last Minute-Ausfälle positiv. Trotz Form-Problemen in der Bundesliga bei einigen seiner Spieler, wie den desaströs in die Saison gestarteten Bayern-Spielern Philipp Lahm, Thomas Müller, Toni Kroos, Mario Gomez und Miroslav Klose und Keeper Manuel Neuer von Schalke 04, sprach der Trainer seinen Männern das Vertrauen aus: „Das besorgt mich jetzt nicht, weil ich es irgendwie erwartet habe“, so der Trainer.
Das bereits ausverkaufte Spiel gegen die Türkei, so Löw weiter, sei „eine große Herausforderung und ein Spiel von enormer Wichtigkeit.“ Der Coach erwartet, dass die Türken auf den Rängen im Berliner Olympiastadion wahrscheinlich in der Überzahl sein werden. Doch darüber mache man sich keine Sorgen, und außerdem, so scherzte Löw: „Wir waren auswärts immer gut“.