Der Druck nach der bitteren 0:2 Pleite in und gegen Polen muss für die Deutsche Nationalmannschaft samt Verantwortliche wohl doch immens gewesen sein. Um so wichtiger wäre der heutige Sieg gegen die Iren gewesen. Pustkuchen! Nach dem es lange wie ein dreckiger, aber verdienter 1:0 Sieg für die Deutschen aussah, schlugen die Iren in der letzten Minute der Nachspielzeit noch einmal zurück und sicherten sich damit das unverdiente 1:1 Unentschieden.
Es war die be- und vor allem gefürchtete Abwehrschlacht auf Seiten der Iren, die mit alles was auf dem Platz stand meist in der eigenen Hälfte verteidigte. Dies ging auch 71. Minuten richtig gut, nach dem die Deutsch nach einer vielversprechenden Anfangszeit plötzlich nachließen und das sowohl physisch als auch in der Kreativität. So stand es nach 45 Minuten auch noch 0:0 und an der ein oder anderen Stelle konnte man durchaus Pfiffe aus dem Schalker Publikum hören. Deutschland bot auch zugegebenermaßen eine sehr schwache Vorstellung, das insbesondere die Außenverteidiger die besten Torchancen hatte, spricht hier wohl Bände.
In der zweiten Hälfte war dann endlich wieder der Wille erkennbar, hier das Spiel noch drehen zu wohlen. Im Grunde sprach auch alles für die Deutschen. Egal ob Ballbesitz, Torschüsse oder Anzahl der Ecken, Deutschland dominierte nahezu jede Statistik. Nur eins fehlte und das war das Tor. Bis zur 71. Minute, bis Toni Kroos mal wieder etwas Platz bekam und mit einem mehr als nur gezielten Fernschuss das erlösende Tor machte. Es sah lange danach aus, als sollte dies das letzte Tor des Spiels für beide Teams sein. Zwar hatte Deutschland noch ein paar ganz gute Chancen und hätte durch Götze wahrscheinlich 2:0 in Führung gehen müssen, aber in der Gewissheit eines sicheren Sieges, da von den Iren einfach nichts kam, wollte man es ihm zu diesem Zeitpunkt noch vergeben. Bis die vierminütige Nachspielzeit kam und die Iren noch einmal Gas gaben. Nach gleich mehreren Unachtsamkeiten in der Verteidigung kam es dann wie es kommen musste, O’Shea glich in der 94. Minute noch völlig unverdient, aber unter dem frenetischen Jubel der mitgereisten Iren aus.
Statt dem geplanten Durchmarsch nach dem WM-Sieg wird die Qualifikation für die Europameisterschaft nun doch schwieriger als gedacht. Nach drei Spielen liegt das DFB Team mit lediglich vier Punkten nun auf Platz vier hinter Polen, Irland und Schottland.