Mit einem, aus der Sicht von EM-Gastgeber Polen, enttäuschendem 1:1 Unentschieden im Auftaktspiel gegen Griechenland beginnt das Fußballfest für die nächsten Wochen. In der ersten Halbzeit sah es danach aus, als würde der Gastgeber gut in die Europameisterschaft 2012 starten. Souverän, ballsicher und brandgefährlich zeigte sich das polnische Team und ging verdientermaßen in der 17. Minute durch den Borussen Robert Lewandowski in Führung. Als in der 44. Minute strittigerweise auch noch der bereits verwarnten Bremer Sokratis vom Feld mit Gelb-Rot gehen musste, da sahen viele schon die Partie entschieden. Zu harmlos waren die Griechen, als das noch etwas passieren könnte. Ganz im Gegenteil, die Polen hatte mehrere klare Chancen für das wohl entscheidende 2:0. Doch dies fiel nicht und da Fußball Fußball ist, geschah das unerwartete.
Schon in der 51. Minute, die zweite Halbzeit war also noch keine zehn Minuten alt, glich der kurz davor eingewechselte Salpingidis zum 1:1 aus. Und als wäre das nicht genug, sah der polnische Stammtorhüter Szczesny in der 69. Minute durch eine Notbremse glatt rot. Damit waren die Verhältnisse aber nicht nur von der Spieleranzahl wieder zurecht gerückt, sondern die Griechen bekamen zusätzlich noch einen Elfmeter zugesprochen und hatten ihrerseits nun die nicht mehr geglaubte Chance in Führung zu gehen. Durch einen schlecht geschossenen Elfmeter von Griechenlands Kapitän Karagounis blieb es aber beim 1:1. Der zuvor eingewechselte zweite Torhüter von Polen, Tyton, hatte mit seiner ersten Ballberührung damit gleich seine erste große Tat verbracht. Anschließend schleppte sich das Spiel dahin, die Griechen waren nun spielbestimmend, Polen, das so in der ersten Halbzeit geglänzt hatte, kam kaum noch was.
Das 1:1 geht damit am Ende für beide Mannschaften völlig in Ordnung. Den Polen muss man vorwerfen, dass sie nach der starken ersten Halbzeit, der Führung und sogar mit einem Mann mehr auf dem Feld, unter der Unterstützung ihrer Fans das Spiel nicht für sich entscheiden konnten. Für die polnische Euphorie wäre der Sieg wichtig gewesen, nun zeigt es sich in den nächsten Spielen, ob der Gastgeber weiter im Turnier mitmischen darf.