Es war das Topspiel des zehnten Bundesliga-Spieltages, als Tabellenführer FSV Mainz 05 am Sonntag den Tabellenzweiten Borussia Dortmund empfing. Der Mainz-Trainer Thomas Tuchel schwärmte: „Ein bisschen ist es so, als ob wir gegen unseren älteren Bruder spielen würden.“ Ex-Mainz Trainer und Spieler Jürgen Klopp wurde empfangen wie ein König und ließ die Mainzer doch mit traurigen Gesichtern und einer 0:2 Niederlage zurück. Erneut ist die Tabellenspitze nun in Dortmunder Händen.Das Team von Super-Coach Jürgen Klopp trat dabei wie eine Spitzenmannschaft auf und schlug in den entscheidenden Momenten eiskalt zu. Die Gastgeber waren bemüht, defensiv aber zu unsicher und spielten nicht mutig genug nach vorne. In der 26. Minute konnten die Gäste ihre Chancen endlich nutzen: Mario Götze erzielte Dortmunds 1:0. Der Treffer stachelte die Dortmunder weiter an. Konzentriert, gut organisiert und voller Spielfreude traten die Bundesliga-Zweiten auf.
BVB-Sportdirektor Michael Zorc forderte zu Pause: „Wir müssen unsere Chancen besser verwerten.“ In der Tat wurde es nach der Pause etwas spannender. Nach dem Seitenwechsel gaben die Mainzer Jungs Gas, erkämpften sich mehr Bälle und spielten energisch nach vorne. Doch Polanskis Foulelfmeter scheitert an Weidenfeller (48.). Und mitten in den Mainzer Bemühungen zum Ausgelich netzte Lucas Barrios nach Pass von Götze zum 2:0 ein (67.) – und das Spiel war entschieden. „Das war der Genickschlag“, so FSV-Manager Christian Heidel. „Das sah gut aus“, freute sich Klopp über seine Spitzenreiter.
Die Borussia war keineswegs über die kompletten Spielzeit hinweg die bessere Mannschaft, doch sie schlug in den entscheidenden Momenten zu und verdrängte die Mainzer Überflieger auf ein Neues von der Spitze. Und obendrein stellte der BVB noch einen neuen Bundesliga-Rekord auf: Als erste Mannschaft startete er mit fünf Auswärtssiegen in eine Saison.
„Die Dortmunder haben einfach ihre Qualität gezeigt“, musste auch der Mainzer Mittelfeldspieler Lewis Holtby anerkennen. „Das war ein Top-Gegner, deshalb bin ich jetzt nicht sauer oder niedergeschlagen.“ Bei den Borussen will man aber von Meisterambitionen nach wie vor nichts wissen. „Das interessiert uns null komma null. Wir haben dafür kein Gefühl, darüber denken wir nicht nach.“ Klopp bleibt nüchtern und lässt sich von der Traumplatzierung nicht beeindrucken. „Wir mussten einen extrem starken Gegner bearbeiten, das haben wir relativ gut getan.“
Weit weniger positiv sieht es für den BVB in der Europa League aus. Dort muss er sich am Donnerstag mit Paris St. Germain messen – und im Falle einer Niederlage droht das Aus in der Gruppe J.