Der lange Weg nach Wien – Buch Rezension

Der lange Weg nach Wien
Da habe ich mich doch ein wenig gewundet, als ich ich einen Umschlag im Briefkasten hatte, der sich an die fussball-kurve gerichtet hat. Zum Vorschein kam nach dem Auspacken das Buch: “Der lange Weg nach Wien” – “Das definitive und endgültige Autorenfußballeuropameisterschaftsbuch 2008” geschrieben von Autoren wie Christof Meueler, Thorsten Schulz oder Frank Willmann. Der Voland & Quist Verlag hat mich um eine Rezension des Buchs gebeten, dies möchte ich natürlich gerne machen. Vielen Dank schon einmal für das Buch, ich habe mich sehr über die Post gefreut. Nun aber zum Buch 😉

Geschrieben wurde das Buch von 16 Autoren, je ein Autor für eine Mannschaft, die in der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz angetreten ist. Dabei bekamen die Autoren “ihre” Mannschaften zugelost. Am Anfang des Buchs, schreibt jeder Autor ein paar Worten zu “seinem” Land. Diese Länderbeschreibungen sind teilweise richtig lustig, so schreibt Jochen Schmidt zu “seinem Land” Österreich:

Wenn man ein Thema sucht, das niemand interessiert, wird man schnell fündig. Es gibt ja Österreich. Welchen Sinn hat ein Land, in dem alles so ist wie in den peinlichsten Teilen Deutschlands? Die ganze Exotik Österreichs beschränkt sich auf den Umlaut im Namen, der mich auch noch zwingt meine Österreich-Datei umzubenennen, weil bei einem Umlaut im Dateinamen der Rechner abstürzen würde. In Österreich hält man das wahrscheinlich für Extravaganz. […]

Dadurch das jedes Land einen anderen Autor hat, liest sich auch jede Beschreibung anders.

Anschließend kommen die Spielbeschreibungen jedes einzelnen Spieles. Wobei Beschreibung vielleicht ein wenig übertrieben wäre, denn die Autoren lassen sich über weit mehr aus, als lediglich dem Spiel. Jeweils eine Seite bekommt ein Autor für das Spiel. Teilweise leider ein bisschen zu wenig. Am Schluss einer Gruppenphase oder eines Finale, werden dann alle Statistiken der Spiele aufgeführt. Dort findet man die gesamte Mannschaftsaufstellung, den Schiedsrichter, die Zuschauer und natürlich die Tore.

Die Statistiken sind zwar für einen echten Fan ganz nett und bestimmt auch überaus interessant, so wirklich ins Gesamtbild passen sie aber nicht. Man bekommt eher das Gefühl, das sie als eine Art Lückenfüller dienen.

Dem Buch liegt eine Audio-CD bei, die noch einmal die EM-Landeskunde zum Hören bereitstellt. Allerdings erschließt sich nicht ganz der Zweck von ihr, denn alle Texte sind außer ein paar Wörter 1:1 aus dem Buch übernommen worden. Mit zusätzlichen Inhalten hätte diese Zusatz-CD wahrscheinlich mehr Sinn gemacht, so ist es eben nur eine nette Zugabe.

Fazit:
Für den Preis von rund 15 Euro bekommt man das etwas andere Fußball-Buch. Beim Lesen werden wieder vertraute EM-Gefühle geweckt. Man fühlt sich zurückversetzt in einer wunderschönen Zeit, die die EM für die Deutschen ja wohl war.

Dennoch ist das Buch “Der lange Weg nach Wien” nicht für jeden Fussball-Fan uneingeschränkt zu empfehlen. Grund dafür ist, dass die Autoren ihre literarischen Künsten freien Lauf gelassen haben, der Fußball dadurch aber teilweisen in den Hintergrund geraten ist. Ein Merkmal, der das Buch so einzigartig macht und so für alle literarischen offenen Fußball-Fans nur zu empfehlen ist. Alle anderen sollten zumindestens ein Blick ins Buch werfen, schaden kann es nicht.