Deutschland wird im Halbfinale der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz nicht wieder gegen Kroatien spielen dürfen. Nach einem Last-Minute Ausgleich in der Verlängerung und dem Elfmeterschießen ist die Türkei der Gegner gegen Deutschland im Halbfinale. Hier zum Spielbericht Türkei gegen Kroatien.
Schon in den ersten fünf Minuten gab es jeweils eine gute Möglichkeit für beide Teams. Während auf Seiten der Türken eine Fernschuss-Möglichkeit von Hamit Altintop stand, vergab Kroatien die dickste Möglichkeit aus nächste Nähe. Dies ließ auf einiges Hoffen.
In der 13. Minute dann eine gute Freistoß-Chance für die Türkei. Ausgeführt wurde dieser von Altintop, der aber an Kovac hängen geblieben ist. Bundesligaspieler trifft auf Bundesligaspieler.
Die erste Viertelstunde wurde vom gegenseitigen Auflauern der Mannschaften geprägt. Die Türkei riskierten aber in dieser Phase mehr.
Die 19. Minute brachte dann eine Riesenchance für den sonst so starken Modric, der in dieser Szene kläglich versagte. Er vergab ähnlich spektakulär wie Mario Gomez im Spiel gegen Österreich. Modric hätte den Ball aus rund einem Meter direkt vor dem Tor nur noch einschieben müssen, statt dessen schießt er die Latte an. Das hätte das 1:0 für Kroatien sein müssen.
Pech für die Türkei und großes Glück für die Kroaten. Die 37. Minute hätte zum Strafstoß für die Türkei führen müssen. Doch der Schiedsrichter Rossetti aus Italien sah das nicht so. Nur eine Minute später ein beachtlicher Fernschuss der Türken, der nur ganz knapp am Pfosten vorbei ging.
In der kompletten ersten Hälfte ging keine der beiden Mannschaften ein Risiko ein. Beide spielten eher ergebnisorientiert, ohne große Phantasie. Die Partie war bislang alles andere als interessant. Keine Tempo, keine Dynamik, fast schon statisch einigten sich beide Teams auf das 0:0 Unentschieden in der ersten Halbzeit.
Auch in der zweiten Halbzeit hatten wieder die Kroaten die dickste Chance. Unsicherheitsfaktor Nummer 1 war der türkische Keeper Rüstü, der heute nur spielen durfte, da sein Mannschaftskollege im Spiel gegen Tschechien mit einer roten Karte das Spiel verlassen musste.
Anschließend erarbeiteten sie sich einige Torchancen wie die in der 70. Minute durch Rakitic. Keine führte aber zu dem Tor. Die Türkei hatte sich indes in der zweiten Halbzeit bis zu diesem Zeitpunkt keine einzigste Chance erarbeitet.
In der 75. Minute kam dann endlich der zweite Stürmer für die Türken. Es mussten nämlich nicht nur Tore her, sondern erstmal Torraumszenen, denn immernoch war nichts von der Türkei zu sehen. Diese gab es aber nicht.
Weiterhin war es Kroatien, die ihr bestmöglichstes versuchten, auch wenn das selten überzeugte. In der 84. Minute fiel dann der türkische Torwart Rüstü endlich positiv auf, der ein gut geschossener Freistoß glänzend parierte.
Dann näherten sich wieder die Türken nach und nach dem kroatischen Strafraum. Eine wirkliche Gefahr kam wie bei den Kroaten aber auch nicht auf.
Es wurde noch einmal spannend, Olic hatte beispielsweise noch die beste Möglichkeit in der Schlussphase auf dem Schuh.
Man hatte das Gefühl, dass die Türken nicht konnten, während die Kroaten nicht wollten. Letztendlich kam durch diese Mischung ein 0:0 Unentschieden nach 90 Minuten samt Nachspielzeit heraus. Das hieß zwei Mal 15 Minuten Verlängerung.
Die erste Hälfte der Verlängerung gehörte ganz den Türken, die die Kroaten nicht in ihre Hälfte ließen und selbst ein paar gute Torszenen hatten. Aber auch in der ersten Hälfte der Verlängerung konnte kein Tor erzielt werden.
Die zweite Hälfte der Nachspielzeit war ein Spiegelbild der gesamten Partie. Immerhin konnte die Passivität der Mannschaften auf die Müdigkeit geschoben werden. Doch dann, wieder ein Fehler des türkischen Keeper Rüstü und diesmal nutzen es die Kroaten aus und Klasinic köpfte in der 119. Minute ins Tor. Dies war die erste Chance in der Verlängerung für die Kroaten. Alle dachten das war es, doch die Türkei schlug zurück. Es war die 121. Minute in der Semih die ganze Türkei aufatmen ließ. Ein langweiliges Spiel bietet in den letzten zwei Minuten eine Spannung, die es kaum in einem EM-Spiel gegeben hat. Das Tor der Türken kam gerade recht, gleich danach wurde das Spiel nämlich abgepfiffen. Es ging ins Elfmeterschießen.
Die Kroaten begannen und Modric verschoss gleich am Anfang. Im Gegenzug traf Arda mit einem schlecht geschossenen Elfmeter. Hier hatte er ganz viel Glück. Egal, die Türkei führte mit einem Treffer. Den ersten Treffer für die Kroaten schaffte anschließend Srna, dieser Schuss wurde aber sofort positiv von Semih erwidert. Anschließend Rakitic auf Seiten der Kroaten wieder und auch dieser verschoss, wie schon Modric. Auf Seiten der Türken traf auch Altintop, nun stand alles für die Türkei. Petric musst anschließend treffen und er scheiterte an Rüstü. Was für ein Spiel!