Tschechien draußen – Türkei im Viertelfinale

Em 2008: Türkei gegen Tschechien

Die Türkei hat es tatsächlich geschafft. Mit einem sehr späten Führungstreffer schießt sich die Türkei ins Viertelfinale und Tschechien rauß aus dem laufenden Wettbewerb. Das Spiel endete 3:2, hier geht es zum Spielbericht.

Der tschechische Trainer Karel Brückner brachte für das Spiel gegen die Türkei Jan Koller anstatt Barosch. Diese Entscheidung wurde heftigst kritisiert. Wie dem auch sei, gleich von Beginn an, versuchten die Tschechen eben jenen Jan Koller in Szene zu setzen. D.H. lange Bälle nach vorne, in der Hoffnung das dieser mit ihnen etwas anfangen konnte. Ein sehr gewagtes Spiel.

Die Türkei begann verhalten und hatte erst nach einer Halbenstundedie erste Ecke, bei der aber nichts rumkam. Ansonsten konnten sie gerade mal mit einem Fernschuss für etwas Unruhe bei den Tschechen sorgen.

In der 34 Minute ging dann die Taktik der Tschechen das erste mal auf. Jan Koller machte in seinem 90 Länderspiel sein 55 Tor. Diesmal traf er, wie so oft, mit dem Kopf. Die Führung ging zu diesem Zeitpunkt in Ordnung, da die Tschechen die aktivere Mannschaft war, mehr auf das erste Tor gedrängt hatten. Es schien so, als hätte der tschechische Trainer mit seinem Vertrauen in Jan Koller, alles richtig gemacht. Mit dieser 1:0 Führung ging es dann auch in die Kabienen, da die erste Halbzeit vorüber war.

Die Türkei muss in der zweiten Halbzeit etwas mehr tun, ansonsten wäre es das mit der Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich.


Und die Türken begannen dann auch gleich sehr stark und drängten die Tschechen in die eigene Hälfte. Man wartete gerade zu auf den Anschlusstreffer der Türken. Dieser fiel aber nicht.

Stattdessen traf in der 62. Minute der Tscheche Plasil zum 2:0 und gab den Tschechen noch einmal Antrieb. Schon wenige Minuten später gab es einen Pfosten, sowie einen nicht gegeben Elfmeter für die Tschechen. Großes Glück für die Türken, denn hätte es den Elfmeter gegeben und wäre dieser verwandelt worden, dann wäre das Spiel gelaufen. Aber hätte, wäre oder würde gibt es nicht im Fussball, sodass diese Drangphase genauso schnell endet wie sie angefangen hatte.

In der 75. Minute dann endlich der Anschlusstreffer der Türkei durch Arda, der auch schon gegen die Schweiz getroffen hat. Ab diesem Treffer gaben die Türken gas. Wie verwandelt drängten sie auf den 2:2 ausgleich.

In der 88. Minute dann endlich der Ausgleich. Das tragische für Tschechien, es war ein Torwartfehler des sonst so starken Petr Cech, der den Ball nicht fangen konnte und der Türke Nihat nur noch den Ball einschieben musste. Und es kam noch dicker für die Tschechen, noch in der regulären Spielzeit, in der 90. Minute, erhöht die Türkei wieder durch Nihat auf 3:2. Lobenswert der Einsatz der Türken die nach dem 2:2 das Spiel nicht verwalten wollten, sondern auf Sieg spielten. So geht diese 3:2 Führung durch aus in Ordnung, da die Tschechen nur noch auf die Defensive konzentriert waren.

In der 92. Minute gab es dann auch noch die rote Karte für den türkischen Torwart Volkan. Da nicht mehr ausgewechselt werden konnte, musste der Feldspieler Tuncay ins Tor. Glück für ihn, dass in den wenige verbliebenen Minuten, kein Schuss mehr der Tschechen auf sein Tor kam. Interessant wäre es geworden, hätte Tschechien noch ein Tor gemacht. Denn dann wäre es zum Elfmeterschießen gekommen, ohne das die Türkei einen Torwart hätten einwechseln dürfen. So hatten sie noch einmal Glück im Unglück, denn der im Turnier großartige türkische Torwart Volkan wird gegen Kroatien im Viertelfinale definitiv fehlen.

Schade für Tschechien, die bis zur 75. Minute mit 2:0 geführt hatten. Der tragische Held bei ihnen ist auf jeden Fall Petr Cech der eine einwandfreie Europameisterschaft bis zu diesem Zeitpunkt gespielt hatte. Einen Zeitpunkt, der entscheidender gar nicht mehr sein konnte. Ein großes Fragezeichen bleibt auch beim tschechischen Trainer Karel Brückner. Er hat zwar noch nicht angekündigt zu gehen, dies dürfte aber nur noch eine Frage der Zeit sein. Vielleicht sind wir Morgen schlauer.