Gelb, eine Farbe die dem spanischen Trainer Luis Aragonés überhaupt nicht behagt. Angeblich sollen sogar seine Kinder früher nie gelbe Klamotten tragen haben dürfen. Einen Empfangsblumenstrauß bei der WM soll er gar gleich weggeschmissen haben, da dort das Gelb zu arg heraus gestochen hat. Woher der Hass gegen die Farbe Gelb bei ihm kommt, wissen wohl nur die wenigsten. Aber ausgerechnet in den gelben Auswärtstrikots mustten die Spanier heute gegen die in rot spielenden Russen antreten. Ein Omen?
Schon in der 6. Minute hatte Spanien durch Torres eine sehr gute Chance früh in Führung zu gehen. Es hatte nicht viel gefehlt, doch der junge russische Torwart Akinfejew verhinderte das Unheil für die Russen.
In der 11. Minute dann ein Fernschuss durch David Villa, bei den Akinfejew wieder dran war und zur Ecke klärte. Die Anfangsphase lief sehr gute für die Spanier.
Durch einen Freistoß in der 16. Minute hatten die Russen ihre erste große Möglichkeit. Der Ball, getreten von Pawljutschenko, ging aber knapp über das Tor des spanischen Keepers Casillas hinüber. Mehr offensiv Aktionen waren von ihnen nicht zu sehen. Spanien kontrollierte über weite Teilen der Anfangszeit die Partie.
Eine weitere gute Chance ermöglichte sich Pawljutschenko selbst, durch einen schön geschossenen Schuss aus der zweiten Reihe. Der Schuss von hinten, bei dem strömenden Regen, eine sehr gute Idee.
Auch die nächste größere Möglichkeit gehörte den Russen. Wieder war es Pawljutschenko, diesmal aber nur ein paar Meter vor dem Tor und er traf dennoch nicht.
Der beste Turnierschütze auf Seiten der Spanier in der laufenden Europameisterschaft musste nach 35. Minuten durch Fabregas aus Verletzungsgründen ausgewechselt werden. Ein herber Rückschlag für die Spanier.
Es war noch nicht das großartige Spiel, dass man bei so offensiv starken Mannschaften man erwarten dürfte. Dennoch sah man einige gute Möglichkeiten auf beiden Seiten des Platzes. Dominiert hatte die erste Halbzeit aber ganz klar die Spanier, die kaum Chancen zuließen, selbst aber immer gefährlich vor das Tor der Russen kamen. Dennoch gab es kein Treffer, sodass die erste Halbzeit mit 0:0 zu Ende ging.
Schon nach 10 Minute in der zweiten Halbzeit, genauer gesagt in der 50. Spielminute schoss Xavi, nach einem vorbildlichen Angriff das 1:0 für die Spanier. Ein wirklich sehr schönes Tor, dass die Russen nun unter Zugzwang versetzte. Dieser Druck auf die Russen, eröffnete viel Freiraum nun für die Spanier. Nur wenige Minuten nach dem Tor, hatte Torres eine weitere sehr gute Möglichkeit.
Die Russen taten sich nun nach der Führung der Spanier richtig schwer. Während Spanien zu einer Chance nach der anderen kam, lief auf Seiten des russischen Teams nicht mehr viel zusammen. Sie waren nun bemüht, keinen zweiten Treffer zu bekommen.
Die Spanier verpassten es aber das zweite Tor zu schießen. So scheiterten sie beispielsweise in der 70 Minute mit einem Torschuss, während Torres davor schon zwei, drei gute Möglichkeiten gehabt hatte.
In der 73. Minute fiel dann das schon lange überfällige zweite Tor für die Spanier. Guiza war es, der für eine kleine Vorentscheidung sorgte. So wie die Russen in der zweiten Halbzeit, vor allem nach dem Tor sich präsentiert hatten, glaubte man gut eine Viertelstunde vor Schluss nicht mehr an die Rückkehr des jungen Teams. Und tatsächlich, das junge russische Team gab auf.
Da Silva sorgte dann in der 82. Minute durch sein 3:0 für die endgültige Entscheidung. Russland war besiegt, die nicht an ihre großartige Leistung des Spiels gegen die Niederlande anknüpfen konnten.
Damit trifft Spanien im Finale auf Deutschland.