Nationaltrainer Joachim Löw siegt im Kompetenzstreit und setzt den U-21-Trainer seiner Wahl durch – gegen den Willen von Sportdirektor Matthias Sammer. Trotz verpatzter EM-Qualifikation bleibt Rainer Adrion Trainer der Juniorenauswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
DFB-Präsident Theo Zwanziger bestellte am Montag die beiden uneinigen Parteien nach Frankfurt in die DFB-Zentrale, auch Generalsekretär Wolfgang Niersbach war anwesend – und Löw setzte sich durch.
Der DFB-Präsident nannte den Streit um die Lage des U21-Nationalteams, den Löw und Sammer über die Medien ausgetragen hatten, überflüssig und “lächerlich”. Laut Mitteilung des DFB einigte man sich, dass U21-Trainer Rainer Adrion Gelegenheit bekommt, seinen bis 2011 laufenden Vertrag beim DFB zu erfüllen. Sammer hatte sich wegen der Blamage der U21-Elf in der EM-Qualifikation dagegen ausgesprochen. Er hätte Löws Wunschkandidat Adrion offenbar gern durch Juniorentrainer Horst Hrubesch ersetzt. Löw kannte Adrion noch aus gemeinsamen Tagen beim VfB Stuttgart und hatte ihn gewissermaßen selbst ins Amt gesetzt.
Und Sammer, in dessen Aufgabengebiet der Nachwuchs eigentlich fällt, muss akzeptieren, dass die Benennung des U21-Trainers jetzt in Löws Macht steht. Das war Teil der Vereinbarungen, als er nach der erfolgreichen Leistung seines Teams in Südafrika einen neuen Vertrag als Bundestrainer unterzeichnete. Zwar soll die Auswahl in enger Zusammenarbeit mit Sammer stattfinden, doch Zwanziger betonte: “Chef in allen sportlichen Fragen ist der Bundestrainer”