Mit 0:1 verliert die deutsche Mannschaft gegen starke Spanier und erreicht damit nicht das so ersehnte Finale nach einer bisherigen beeindruckenden Leistung. Der Respekt der jungen Mannschaft vor Spanien war letztendlich zu groß und betrachtet man lediglich das Halbfinale, dann ist mit Spanien die richtige Mannschaft in das Finale eingezogen.
Wie zu erwarten, belauerten sich beide Mannschaften zu Beginn der Partie. Dabei hatte vor allem Spanien mehr Ballbesitz, während Deutschland eher auf Konter wartete. In der sechsten Minute dann der erste richtig gute Pass für Villa, doch Neuer war da. Dennoch ein hochriskantes Spiel, das die deutsche Mannschaft in dieser Phase einging. Mit einem brillanten Pass, war die komplette deutsche Abwehr ausgehebelt worden.
Im Gegenzug verloren die Deutschen zu früh ihre Bälle, Spanien war bis dahin viel besser im Spiel.
Erst nach rund zehn Minuten setzte auch die deutsche Mannschaft Akzente im eigenen Angriff. Doch auch danach verschob sich das Spiel wieder in die Hälfte der deutschen Mannschaft. Diese stand so tief, wie noch in keinem Weltmeisterschaftsspiel.
Beim Anschauen des Spiels hatte man das Gefühl, dass die Spanier einen Mann mehr auf dem Platz hatten. Die Deutschen liefen nur hinter her, konnten selbst keine Akzente setzen.
Nach 32 Minuten dann der erste richtige Torabschluss der deutschen Mannschaft. Sinnbildlich für das deutsche Spiel, war es ein Fernschuss von Piotr Trochowski.
Gegen Ende der Partie gewann die deutsche Mannschaft mehr Zweikämpfe, die Fehler in der Vorwärtsbewegung blieben aber wie schon zu Beginn des Spiels. Demnach konnte sie auch nie wirklich Torgefahr ausstrahlen. Spanien war hingegen über die gesamte erste Hälfte Dominant, verpasste aber diese Dominanz in ein Tor umzuwandeln.
Das Beste nach der ersten Halbzeit war das Ergebnis: Nach 45 Minuten stand es immer noch 0:0.
Man merkte schon zu Beginn der zweiten Halbzeit, dass die Deutschen ihr Spiel ändern wollten. Sie griffen die Spanier nun schon viel früher an und riskierten mehr. Nun waren es die Spanier, die konterten und das auch erfolgreicher als die Deutschen in der ersten Halbzeit.
In der 58. Minute gab es dann richtig Alarm im deutschen Strafraum. In nur einer Minute erspielten sich die Spanier gleich drei Chancen. Deutschland entging nur ganz knapp dem Rückstand. Doch Spanien war nun endgültig in Schwung gekommen.
Schon bald stellte sich das gewohnte Bild aus der ersten Halbzeit wieder ein. Spanien drückte, Deutschland verteidigte. Bisher ging es gut, es war aber nur eine Frage der Zeit, bis die Spanier trafen.
Die 69. Minute brachte dann die bislang beste Chance für Deutschland. Toni Kroos scheiterte aber mit einem nicht ganz perfekten Schuss an dem spanischen Torhüter Casillas. Der Schuss machte wenigsten wieder Mut aus deutscher Sicht.
In der 73. Minute fiel dann das schon längst überfällige Tor für die Spanier. Nach einer Ecke köpfte Puyol kraftvoll den Ball ins deutsche Tor, Neuer war chancenlos. Nun musste Deutschland reagieren. Es blieb nun rund eine Viertelstunde, viel Zeit um wieder auszugleichen.
Nach 82. Minuten hätte es dann aus sein können, die Spanier waren im Konter mit zwei gegen einen deutschen Spieler, doch Pedro verpasste es den eingewechselten Torres anzuspielen, sodass sie diese Riesenchance vergaben. Diese vergebene Chance rächte sich aber nicht mehr. Deutschland machte zwar noch weiter Druck, eine wirklich gute Torchance kam aber nicht mehr heraus.
Letztendlich zieht mit Spanien die bessere Mannschaft nach dieser Halbfinalpartie in das Finale gegen die Niederlande. Deutschland verpasst nach 2006 in Deutschland damit erneut den Finaleinzug und darf nun am Samstag im letzten Spiel gegen Uruguay um den dritten Platz kämpfen.